Elo
war eine Zeitschrift für den Hobby Elektroniker aus dem Hause Franzis,
das auch die "Funkschau" publizierte. In der Ausgabe 8 (August)
1988 erschien die Bauanleitung für ein Übungsrhythmusgerät
mit zahlreichen Preset Rhythmen und analoger Klangerzeugung. Wer sich das
Gerät mal genauer unter die Lupe nimmt, wird die Art der Bedienung mittels
Binärcodierung wieder erkennen. Die komplette Ansteuerung und Rhythmenspeicherung
mittels EProm entspricht dem Fricke MFB 501. Entsprechend
ist eine ganze Seite mit der Liste der Rhythmen und deren Einstellcode gewidmet.
Wenn man diese vergleicht mit dem Fricke MFB 501, weiss man warum zum EProm
Inhalt in der Zeitschrift keine näheren Angaben gemacht wurden. Laut
Herrn Fricke wurde der Eprom Inhalt ohne sein Wissen kopiert und vermutlich
an Leser und Bastler weitergegeben. In der Zeitschrift Elo steht weiter kein
Hinweis zum Bezug des Eproms, ausser dass man sich an die Redaktion wenden
solle.
Bei Anfragen an den gleichnamigen Nachfolger des Franzis Verlages wusste man
überhaupt nichts mehr von einer Zeitschrift namens Elo. Da sind wohl
mal gerade 20 Jahre Firmen Geschichte an den Mitarbeitern vorbei gegangen.
Schade, ich hätte das Platinen Lay Out gebraucht und musste mir dieses
nun aus dem Bestückungsplan selbst erstellen.
Diese
Geschichte um das Gerät ist fast spannender als das Gerät selbst,
wenn nicht eine Ultra Light Tonerzeugung eingebaut wurde, die mir bis heute
nur in diesem Gerät begegnet ist. Wohl auch ein Grund, warum ich das
Gerät nachgebaut hab. Das benötigte Eprom hab ich einem MFB 501
entliehen und es funktioniert, warum auch nicht.
Der Schaltplan und Funktionsbeschreibung ist im Bezug auf das Fricke Gerät
natürlich Gold wert, da die Originalschaltpläne etwas unübersichtlich
sind und die Funktionsweise nicht aus ihnen hervor geht.
Ein Trommel Instrument besteht eigentlich nur aus einem Tongenerator (1/6
CD 40106 Schmitt Trigger) dessen Tonsignal über einen Transistor läuft,
dessen Arbeitspunkt durch ein RC Glied gesteuert wird, dass wiederum direkt
aus dem digitalen Triggerimpuls gewonnen wird und mittels Diode entkoppelt
ist. Die Frequenzen der 6 Tongeneratoren sind aufs Hertz genau angegeben und
mittels Trimmpoti in weiten Bereichen einstellbar. Wer diese 2 Sätze
nicht verstanden hat, sollte sich keine Sorgen machen, das ist nur für
Insider.
Ein Rauschtransistor mit OPAmp Verstärker liefert ein Signal, dass an
Stelle des Tongeneratorsignals entsprechend verarbeitet wird und den Hi Hat
/ Becken Sound generiert.
Das
Rhythmusgerät bietet folgende Instrumente:
Bass Drum, Snare Drum, Tom Tom, Lo / Hi Bongo, Holz (hoch/tief), Hi Hat (open
/ closed), Cymbal (auch das kennen wir von Fricke).
Die Instrumente werden feste in ein Stereo Panorama verdrahtet (nur Links
/ Rechts / Beides), dass wir von MFB auch kennen. Nur die Bass Drum ist auf
beiden Kanälen hörbar und die Bass Drum ist auch das einzigste Instrument,
dass in 2 Lautstärken ertönen kann, bzw. 3 Lautstärken, wenn
beide Bass Drums angetriggert werden.
Auch
die zahlreichen Ein- und Ausgangsbuchsen erinnern an ein Fricke Gerät.
Die Bezeichnungen dürften sich selbst erklären, ansonsten einfach
unter MFB 501 schauen!
Nach dem ätzen der Platine im Europaformat gabe es noch ein paar Problemchen
mit Haarrissen in den Leiterbahnen und Masseverbindungen. Das Gehäuse
vom Sperrmüll war dann doch etwas zu klein um ein Netzteil zu integrieren.
Aber der dämlichste Fehler war ein Verdreher der Bezeichnungen in der
Anleitung zum Anschluss des Sync Schalters. Wie angegeben konnte das Gerät
nicht funktionieren und es bedurfte nochmal einer aufwendigen Fehlersuche.
Aber jetzt läufts (oh Wunder) und die Instrumente klingen so, wie es
die Anzahl der Bauteile ermöglicht. Billig, aber eben mal ganz anders.
Meine
Reglerskalen gehen nun von 0 bis 10 und nicht von 1 bis 7 wie bei Fricke.
Den Lautstärkeregler hab ich mir selbst dazu gebastelt und ausserdem
finde ich meine Gehäusegestaltung professioneller als die der MFB Produkte,
aber das ist wohl so bei Einzelserien ;-)