Wohl eine der ersten Frickes und doch gab es mehrere Versionen davon. Die obige MFB 301/II hat bereits 32 verschiedene Preset Rhythmen, die über die 5 Kippschalter geschaltet werden können. Der Start/ Stop Schalter ist klar und der Regler dient der Tempoeinstellung, der zwar in sehr kleinen, aber durchaus sinnvollen Rahmen zu verstellen ist. Nachdem das Gerät auch als Bausatz angeboten wurde, stellt dies für den versierten Bastler auch kein Problem dar. Oben rechts befindet sich noch die Down Beat LED. Die Frontplatte wurde mit einer normalen Papier Kopie ohne besonderen Schutz beklebt und gewinnt damit den Design Preis für ökologisch billige Frontplattengestaltung.

Die Rhythmen sind:
 

Auf der Rückseite befindet sich eine 5 polige Din Buchse, an der das Ausgangssignal herausgeführt ist. Dem Schaltplan nach in Stereo, also Trommeln links, Rauschen rechts. Ist bei meinem Modell aber nicht erkennbar, bzw. nicht entsprechend verdrahtet. Laut Werbung ist das dann "Super Stereo Sound" ;-)
Das Gerät bietet keine Möglichkeit der Synchronisation oder optionale Ausgänge, wie das bei Fricke so üblich ist. Nachdem das Gerät 1979/ 80 auf den Markt kam gibts auch kein Midi.
 

Die Sounds Bass Drum, Snare, Hi Bongo, Lo Bongo, Short Cymbal, Long Cymbal und Maracas klingen ziemlich dürftig und kommen nicht an die MFB 501 Sounds ran. Obwohl die Schaltung wohl ziemlich ähnlich sein dürfte. Die Trommeln kann man intern an den Reglern zur Schwingungsdämpfung noch ein bisschen im Sustain variieren. Der Anleitung sind aber die soundspezifischen Bauteile zu entnehmen und es darf experimentiert werden.
 
 

Weiterhin sind auf der Platine 4 Anschlüsse vorgesehen, die ein Antriggern mittels Tastern der einzelnen Instrumente zulassen, das heisst, nur jeweils 4 Instrumente gleichzeitig, je nach Stellung des Schalters "C". Eine kleine Schaltung zum prellfreien antriggern der Eingänge wird mitgeliefert.
Die Ausgänge können über eine weitere 5 polige Din Buchse herausgeführt werden.

Eine weitere Zusatzschaltung erlaubt das anschliessen einer 4x16 Schalter Matrix, die als eine Art programmierbarer Speicher für jeweils 4 Instrumente zu verstehen ist. Dazu muss allerdings bei der MFB 301/II Version der Rhythmus Chip am PIN 13 unterbrochen werden. Mit dem "D" Schalter kann zwischen 3/4 und 4/4 Takt umgeschaltet werden. Der Rhythmus Chip nennt sich MFB 3011 (alte Version mit 16 Rhythmen) oder MFB 3013 (neuere Version mit 32 Rhythmen).

Aus dem Schaltbild ist die Funktion des MFB 301 nicht zu entnehmen. Die Werbung verspricht druckvollen Beckenklang durch einen "digital noise generator". Ersichtlich ist nur, dass die analogen Eigenschaften logischer Gatter aus der CMos Familie für die Tonerzeugung verwendet und dafür sogar Chips selektiert wurden. Das ist weder digital noch klingt es besonders.

Weiterhin fällt auf, dass in der Anleitung Rhythmus immer "Rythmus" geschrieben wurde. Ein böses Foul für einen der grössten deutschen Rhythmusgeräte Hersteller der 80er Jahre!

Fazit: Ein tolles Gerät für den Experimentierfreudigen Elektronik Bastler. Die bescheidenen Möglichkeiten des Gerätes werden durch den damaligen Preis von DM 98.- für den Bausatz und DM 20.- für das passende Gehäuse wieder wettgemacht!