Jörgensen Clavioline
Tragbare monophone Soundorgel im handlichen Schrankformat. Die an der Hammond Solovox angelehnte Soundorgel ist für die Montage unter einer Klaviertastatur vorgesehen und ermöglichst so Streicher- oder Bläserähnliche Solostimmen. Es sind verschiedene Fusslagen und Register, ein Vibrato, sowie Aus- und Einschwingverhalten einstellbar. Die Lautstärke konnte auch noch mit einem Kniehebel (unter dem Manual) beeinflusst werden. Sozusagen ein Vorläufer des klassischen Synthesizers.
In der Tastatur befindet sich die Elektronik für die Tonerzeugung und Klangformung. Das Netzteil und der Verstärker mitsamt Lautsprecher befindet sich in dem Koffergehäuse. Die Röhrenbestückung, der Aufbau und der Lautsprecher zeugen von einer Entwicklung in den 40er Jahren, trotzdem ist die Clavioline nahezu unverändert bis in die 60er Jahre hinein gebaut worden. In Deutschland wurde sie von der Firma Jörgensen / Düsseldorf gebaut. Es gab aber auch französischen Modelle und ich hab etwas Ähnliches von der Firma Vox in London in einem Musikladen gesehen. Allerdings als unverkäufliches Ausstellungsstück.
Leichte Abwandlung bei einem älteren Modell
Einfach
aber Robust. Der Verstärker und das Netzteil bei geöffneter Rückwand
(oder besser Innenwand) des Koffers. Rechts unten am Gehäuse sieht man
die 7 polige Buchse an der ein Spezialkabel angesteckt wird, das die Klaviatur
mit dem Verstärker verbindet.
Erwähnt werden sollen hier auch noch Rene Seybold und
Harald Bode, die das Gerät weiter entwickelten und die transportable, polyphone
Jörgensen Tuttivox herausbrachten.
Nachdem es, bis auf grosse, nicht transportable, Elektronen Orgeln wenig Alternativen zur Clavioline gab, hatte der Besitzer und Virtouse wohl immer das Publikum auf seiner Seite. Zumindest in den 40er und 50er Jahren dürfte dieses Instrument eine überragende Klangvielfalt geboten haben. Nachdem Auftritt wurde dann alles wieder abgebaut und in dem Koffer verstaut. Auf zum nächsten Auftritt!