Die hier beschriebenen Schaltungen dienen zur Nachbildung von Trommelsounds. Durch entsprechendes Umstimmen und justieren der Schaltungen reicht die Palette der erzeugten Klänge von der Bass Drum, über Tom Toms, Congas, Bongos bis hin zum Schlagholz (Claves) oder Rim Shot. Eine Snare wird noch mit einem Rauschsignal gemischt, welches durch einen VCA läuft. Diese Schaltung ist bei "Das Blech"beschrieben.
Bei der Grundschaltung handelt es sich um einen gedämpftes Filter. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um RC Phasenschieber-, Doppel T-, Wien Brücken- oder ähnliche Filter handelt. Wichtig ist, dass sie soweit gedämpft sind, dass sie nur kurz nach der Anregung mittels Impuls von aussen gleich wieder ausklingen und nicht weiter schwingen. Der so erzeugte, abklingende Sinuston kommt einem Trommelsound schon recht nahe.
Damit Bauteiletoleranzen ausgeglichen werden können, finden sich meist ein oder mehrere Trimmpotis bei diesen Filterschaltungen. Dummerweise ändert sich mit der Dämpfung meist auch die Tonhöhe der erzeugten Schwingung, so dass man Kompromisse im Sound eingehen muss.
Aus
den durch Teilerketten erzeugten Rechteck Triggerimpulsen müssen ziemlich
steilflankige Triggerimpulse zur Ansteueung der Filter geformt werden.
Dies kann durch obige Schaltung geschehen. Manche Beatboxen verwenden
zu diesen Zweck auch Monoflops.
Ein einfacher LC Schwingkreis wie er in alten Acetone oder Minipops Beatboxen für Bassdrum und Bongos verwendet wird. Die Induktivität liegt bei ca. 1- 4 Henry und die Kapazität bei 1- 2 uF. Zum Selbstbau ist die Schaltung nur geeignet, wenn man entsprechende Spulen wickeln will.
Der
R-C Phasenschieber Generator wird oft als Dauerschwingender Generator zur
Erzeugung langsamer Amplituden Modulationen (Tremolo) in Gitarrenverstärker
eingebaut und ist einfach und Funktionssicher. Die Frequenz lässt
sich nur im kleinen Rahmen einstellen, so dass unterschiedliche Tönhöhen
durch die Kondensatoren variiert werden. Dämpft man den Generator,
lassen sich auch hiermit Trommelklänge imitieren. Auch diese Schaltung
kann als Filter verwendet werden, wenn man statt eines Triggersignals ein
Audiosignal anlegt.
Das Doppel T Filter ähnelt der Schaltung nach dem R-C Phasenschieber Generator. Auffallend sind aber die Werte der R´s und C´s, da jeweils einer der 3 R´s und C´s den doppelten Wert der anderen Bauteile aufweist. Die Tonhöhe ist auch hier nur im kleinen Rahmen einzustellen, oder man findet einen 4 fach Poti, bei dem 2 Potis zur Halbierung des Widerstandswertes parallel schalten kann. Das Doppel T Filter mit Nand Gattern wird z.B. bei den analogen Fricke Beat Boxen verwendet.
Der Wien-Brücken Oszillator ist eigentlich auch ein rückgekoppeltes Filternetzwerk. Dämpft man die Rückkopplung entsteht auch hier ein Trommelähnliches Signal bei Triggerung. Da die Frequenz mit einem Tandem Poti eingestellt werden kann ist man hier in Sachen Tonhöhe flexibler. Allerdings muss auch die Dämpfung mit angepasst werden oder die Schaltung fängt beim verstimmen das Schwingen an. In handelsüblichen Beatboxen hab ich diese Schaltung noch nie gesehen. Dort wurde auf obige Schaltungen zurück gegriffen.
Natürlich
kann man auch einen Dauertongenerator nehmen und ihn durch einen VCA schicken,
der mit entsprechender Hüllkurve angesteuert wird, so wie dies bei den
meisten E Drums (nicht Beatboxen) der Fall ist. Alle obigen Schaltungen eignen
sich als Tongenerator, es können aber auch beliebige andere Generatoren
verwendet werden und mit unterschiedlichen Signalformen experimentiert werden.
Oben ein Beispiel mit Multivibrator und einfachen Transistor Gate aus einer
ELO Bauanleitung. Der Trigger kommt direkt von einem logischen CMos Baustein.
Diese einfache Schaltung klingt deutlich schlechter als Trommelersatz wie es
die gedämpften Filter tun. Deswegen wird man sie auch in handelsüblichen
Geräten nicht finden. Die unter "Das Blech" beschriebenen Gate Schaltungen
funktionieren auch, es ist aber mit Verzerrungen zu rechnen! Muss aber nicht
schlecht sein ;-)